Zum Ende einer Ära kommt es im Schachbezirk Südniedersachsen: Zur Bezirksversammlung am 21. Juni soll der Posten des Bezirksjugendwarts durch einen Bezirksseniorenwart ersetzt werden. Damit würde die seit Jahrzehnten bestehende Position, die sich speziell um die Jugendarbeit kümmerte, aufgelöst. Eine Entscheidung, die innerhalb des Bezirks kontrovers diskutiert wird.
Niklas Mörke, der das Amt des Bezirksjugendwarts seit 2020 innehat, hatte bereits Anfang März seinen Rückzug angekündigt. „Nach fünf Jahren ist es für mich Zeit, neue Wege zu gehen. Ich bin dankbar für die vielen großartigen Erlebnisse und Begegnungen, die ich in dieser Zeit hatte“, so Mörke. Dass sein Amt nun nicht erneut besetzt, sondern durch einen Bezirksseniorenwart ersetzt werden soll, sieht er mit gemischten Gefühlen: „Die Entscheidung überrascht mich. Ich hätte mir gewünscht, dass die Jugendarbeit weiterhin eine eigene, starke Stimme im Bezirk hat.“
Hintergrund dieser Änderung ist die schwierige Suche nach einem Nachfolger für Mörke. „Es gab einige Gespräche, aber am Ende wollte sich niemand festlegen. Das Amt bringt Verantwortung mit sich, und nicht jeder kann oder möchte diese übernehmen“, erklärt ein Vorstandsmitglied des Bezirks. Stattdessen habe man sich entschlossen, die Struktur des Vorstands anzupassen und den Fokus auf den Seniorenbereich zu erweitern.
Kritiker befürchten, dass durch die Abschaffung des Bezirksjugendwarts die Jugendarbeit an Bedeutung verliert. „Schach lebt von Nachwuchsarbeit. Ich hoffe, dass der Bezirk nicht den Fehler macht, diesen Bereich zu vernachlässigen“, betont Mörke. Gleichzeitig sieht er die Notwendigkeit, sich an veränderte Bedingungen anzupassen: „Es ist klar, dass sich Strukturen wandeln müssen. Entscheidend wird sein, ob der Bezirk es schafft, trotz dieser Umstellung junge Menschen weiterhin aktiv einzubinden.“
Die endgültige Entscheidung fällt auf der Bezirksversammlung am 21. Juni. Ob es am Ende bei der Umstrukturierung bleibt oder eine Alternative gefunden wird, dürfte auch von der Diskussion der Delegierten abhängen. Fest steht: Die Jugendarbeit im Schachbezirk Südniedersachsen steht vor einer neuen Herausforderung.